Was Sie als Führungskraft jetzt tun können

1. Geben Sie Ihren Mitarbeitern Orientierung

Jeder Mensch hat ein Bedürfnis nach Orientierung. Geben Sie Ihren Mitarbeitern einen möglichst umfassenden Überblick über die unternehmerische Situation, die eventuell angestrebten Veränderungen und geplanten Restrukturierungen.
Kann eine Situation aufgrund fehlender Informationen nicht eingeschätzt werden, entsteht im limbischen System eine Stressreaktion.
Sorgen Sie deshalb für einen guten Informationsfluss – täglich.

2. Handeln Sie überlegt und besonnen

Agieren Sie nicht im Aktionismus, das hilft keinem. Insbesondere wenn Sie eher extrovertierte Präferenzen haben.
Sprechen Sie nicht gleich jeden Gedanken aus, sondern denken Sie erst darüber nach, welche Wirkung Ihre Worte erzielen können.
Finden Sie die richtige Balance zwischen Zuversicht und der Ernsthaftigkeit der Lage. Machen Sie klare wertschätzende Ansagen und handeln Sie vorbildlich.

3. Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern über deren Ängste.

Es ist natürlich, dass Ihre Mitarbeiter in dieser Zeit Angst haben. Das Melodram des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder aus dem Jahr 1974 bringt es auf den Punkt: „Angst essen Seele auf“.
Angst ist aber oft ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Sprechen mit Ihren Mitarbeitern über deren Befürchtungen, Sorgen und Nöte. Sie müssen keine Lösungen parat haben.
Hören Sie aktiv zu – am besten unter vier Augen. Das schafft Erleichterung und Vertrauen.

4. Stabilisieren Sie Ihr Team

Nutzen Sie dazu die Szenario-Methode. Diese Prognosetechnik wird unter anderem auch im Krisenmanagement eingesetzt. Sie dient der Verbesserung der Handlungsfähigkeit.
Ausgehend vom aktuellen Stand werden Überlegungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklungen angestellt. In vereinfachter Form können Sie dies auch mit Ihrem Team tun.

Entwerfen Sie gemeinsam mit Ihrem Team drei Szenarien:
  • Basis-Szenario (Real-Case)
    In diesem Szenario beschreiben Sie Ihre ursprüngliche Planung unter der Annahme, dass sich Chancen und Risiken in etwa die Waage halten.
     
  • Pessimismus-Szenario (Worst Case)
    Dieses Szenario basiert auf dem Basis-Szenario. Allerdings werden nun alle gravierenden Risiken eingearbeitet. Es soll beschreiben was im Extremfall passieren kann, wenn alle gravierenden Risiken eintreten.
     
  • Positiv-Szenario (Best Case)
    Ausgangspunkt ist wieder das Basis-Szenario. Statt der Risiken werden nun alle Chancen eingearbeitet. Es soll beschreiben was passieren kann, wenn alle Chancen und Potenziale genutzt werden.
     

Ziel der Szenarioanalyse ist es, dass Sie zusammen mit Ihrem Team die Bandbreite der zu erwartenden Ergebnisse beschreiben.
Die tatsächlichen Ergebnisse werden sich wahrscheinlich zwischen dem Pessimismus- und dem Positiv-Szenario bewegen.
Planen Sie anschließend gemeinsam welche Maßnahmen Sie zur Risikoverringerung und Chancenwahrnehmung umsetzen wollen.

 
Stefan R. Volpp

Stefan R. Volpp

Experte für Mitarbeiterführung und Team Management
Über 25 Jahre Führungserfahrung in verschiedenen Managementpositionen in mittelständischen Unternehmen und Konzernen.

Persönliches Motto:
"Führungspersönlichkeit ist, wer andere erfolgreich macht."

 
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